Andrea Schulz-Meinen
Heilpraktikerin für Psychotherapie Hamburg-Volksdorf
Mobil +49 174 301 99 22
Die Behandlung von Traumafolgestoerungen
Ressourcen- und körperorientierte Behandlung
Die Behandlung von Traumafolgestörungen kann die Sicht auf das Leben positiv verändern. Manchmal reichen schon die Methoden der Stabilisierungsphase aus um Wahrnehmungs-, Erlebens- und Verhaltensweisen zu korrigieren und die Lebensqualität deutlich zu verbessern. Es ist es nicht sinnvoll, die mit traumatischen Erfahrungen verbundenen Gefühle und Erinnerungen noch einmal in seiner vollen Intensität zu erleben und durch zu stehen. Vielmehr ist es wichtig, erst einmal bereits vorhandene Fähigkeiten und Ressourcen zu erkennen und diese ebenso zu würdigen wie erlittenes Leid und Ohnmacht.
„Ähnlich wie echte Trauer Depressionen vertreibt, führt eine gelungene Traumasynthese dazu, dass Flashbacks und andere unangenehme Folgen des Traumas verschwinden oder zumindest nur noch sehr selten auftreten.“ Michaela Huber
Phasen in der Traumatherapie
1. Phase – Beziehungsaufbau, Therapieziele, Stabilisierung und Ressourcenarbeit
Die Stabilisierungsphase ist ein heilsamer und stark Ressourcen orientierter Prozess. Diese erste Phase in der Traumatherapie ist
die wichtigste und dauert manchmal am längsten. In dieser Phase geht es um den Aufbau einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung, um die Erarbeitung von Therapiezielen sowie um eine Bestandsaufnahme der Symptome, aber auch der Ressourcen und Kompetenzen der Klientin.
Eine wichtige Rolle nimmt dabei die Stärkung und Mobilisierung von Ressourcen und vorhandener Fähigkeiten ein. Sie lernen gut für sich zu sorgen und ein Gegengewicht und Gegenbilder zu den schrecklichen Erfahrungen aufzubauen. Durch Imagination können positive und heilende Bilder (wieder) entdeckt und gefestigt werden.
Imagination und hypnotherapeutische Methoden nutzen die Vorstellungskraft und helfen Verstand, Gefühl und Körper zu verbinden und Stress zu reduzieren. Techniken zur Distanzierung von belastenden Erinnerungen und Reorientierungstechniken geben Ihnen die Kontrolle zurück.
Achtsamkeitsübungen, Körperarbeit, traumasensitives Yoga, Atemübungen, Selbstberührung und manchmal auch therapeutische Berührungen verbessern die Selbstwahrnehmung und Selbstregulierung und fördern einen positiven Bezug zum eigenen Körper. Sie werden feststellen, dass sich traumatypische Symptome deutlich reduzieren und Sie eine neue körperliche, mentale und seelische Stabilität und Stärke entwickeln. So können Sie zunehmend gesunde Grenzen ziehen und angemessener mit Stress umgehen. Sie lernen die Kontrolle über vorhandene traumatypische Symptome zu erlangen und so Hilflosigkeit zu verringern.
„Wenn wir Patienten dabei unterstützen, auf ihre innere Weisheit zu hören, unterstützen wir ihre Selbstheilungskräfte und das freie Fließen dieser oft verschütteten Ressourcen.“ Luise Reddemann
Themen in der Stabilisierungsphase
Innere Stabilität und äussere Sicherheit
Reorientierungs- und Distanzierungstechniken
Körpergrenzen, Achtsamkeitsübungen
Nein sagen – Nähe und Distanz
Selbstregulierung, Selbsterforschung, Selbstfürsorge, Selbstakzeptanz
Umgang mit Krisen, Dissoziation, Flashbacks, Intrusionen
Selbstwirksamkeit, Ressourcen
Kontruktives Umgehen mit Gefühlen und Bedürfnissen
Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung, Selbstverantwortung
Skills – Hilfe zur Selbsthilfe
Kennenlernen und Kommunikation mit inneren Anteile
2. Phase – Traumabearbeitung
Je weiter eine innere Stabilität vorhanden und externe Sicherheit gelebt werden kann, desto mehr kann eine schonende Traumabearbeitung Thema sein. Das Vorgehen ist behutsam. Im Hier & Jetzt betrachten wir noch einmal aus der Distanz was immer wieder an die Oberfläche drängt. Bewährte Methoden sind u. a. die Polyvagaltheorie, die Ego-State-Therapie, Trimb, die Bildschirmtechnik und Embodimentübungen. Der Körper wird mit all seinen Sinnen einbezogen und die Art der Bearbeitung der traumatischen Situation ist schonend und proportioniert. Die Kontrolle über das Erleben soll jederzeit erhalten bleiben.
3. Phase – Integration
In dieser Phase geht es unter anderem um die Einordnung des Erlebten in die eigene Lebensgeschichte. Es geht um das Verstehen und Würdigen von Trauer, Schmerz, Wut und traumabedingten Einschränkungen und Verluste im Leben. Auch die Fähigkeit, sich selber Trost zu geben oder Trost durch andere Menschen anzunehmen, kommt in dieser Phase zum Tragen. Erinnerungen daran werden nicht mehr von überflutenden Gefühlen begleitet. Die Klientin bekommt die Erkenntnis: „Ich habe überlebt. Ich bin eine Überlebende. Es ist vorbei!“
Diese beschriebenen Phasen laufen nicht strikt hintereinander ab, sondern in einem zyklischen Prozess, das bedeutet, dass Elemente aus verschiedenen Phasen sich auch abwechseln können.
So wird z.B. nach einer Traumakonfrontation vielleicht wieder Stabilisierungsarbeit erforderlich.
Traumatic Growth
Der Begriff „traumatic growth“ bedeutet traumabedingtes Wachstum. Durch die Bewältigung einer traumatischen Erfahrung werden häufig mehr Tiefe, Reife und Weisheit erlangt und neue Ressourcen und Fähigkeiten entwickelt, die das Leben bereichern. Mit diesen Fähigkeiten und Ressourcen können neue Visionen für ein freies und selbstbestimmtes Leben entwickelt werden.
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